Damals war’s - Gründerjahre

Vom Rektor Kaehler „in Auftrag gegeben“, gründete Lehrer Richard  Maier  am 22. Oktober 1911 einen Jugendclub an der 208. Gemeindeschule in der Gotenburger Straße (rote Schule – wegen der Klinkersteine).

Der „Verein ehemaliger Schüler der 208. Gemeindeschule“ (V.E.S. 208) benutzte am Abend die Turnhalle, den Schulhof als Sportplatz, einige Klassenräume und die Aula für div. Aktivitäten.

Es wurde gesungen und musiziert (ein Mandolinen- und ein Streichorchester!). Es gab eine Theaterabteilung – unter der Leitung von Willi Kukhahn – und eine Sängerriege.

Am 24. September 1912 spielte erstmalig eine Fußballmannschaft auf dem Platz Ecke Soldiner Str. und Prinzenallee – eine wüste Sandkuhle. Grundmauern einer ehemaligen Gerberei, die noch herausragten, wurden in Eigenregie eingeebnet. Am 12. Januar 1913 fand das erste Verbandsspiel statt und die Abteilung zählte schon 3 Mannschaften und 1 Schülermannschaft.

Leider veranlassten die Querelen zwischen der Deutschen Turnerschaft und dem „Deutschen Sport“ den Verein, die Fußballabteilung im August 1918 aufzulösen!

Eine Leichtathletikriege wurde im Mai 1914 gegründet.

Zu diesem Zeitpunkt führten Arthur Seeger und Richard Maier gemeinsam den Verein.

Eine Arbeitsgemeinschaft mit unserem Nachbarverein Turnverein Wedding wurde wegen des gemeinsamen Übungsplatzes eingerichtet. Der damalige Oberturnwart Hugo Wenkel gründete im März 1915 eine Hockey-Abteilung. Sie wurde im Krieg 1914-1918 das Rückgrat des Vereins.

Am 01. Januar 1918 nahm der Verein den Namen „Berliner Turnsport-Verein" an.

Leider wurde auch die blühende Hockey-Abteilung ein Opfer der Kämpfe zwischen „Turnen“ und „Sport“.

Am 05. Februar 1918 trat der Verein dem sogen. „Turnrat“ bei – als selbständiger Verein- , da der Verein im Sinne der deutschen Turnerschaft umorganisiert wurde.

Am 03. Juli 1919 wurde eine Schülerinnen- und am 01. August 1919 eine Frauen- und Jungturnerinnen-Abteilung gegründet.

Die in der schwierigen Inflationszeit vorgenommene Vereinigung mit dem Turnverein „Friesen“ und dem „Turnverein Pankow“ hatte leider keinen langen Bestand und wurde am 01.01.1925 wieder aufgelöst.

Ein neues Vereinsabzeichen auf der neuen Vereinskleidung (ganz in blau)  wurde entworfen (R. Maier). Auch dichtete er dann noch unser  Vereinslied und Walter Philipp (uns Alten noch bekannt) komponierte die Melodie dazu.

Übrigens möchte ich zum Abschluss dieses 1. Teils noch hinzufügen:

Ein Gutes hatte die kurze Verbindung mit den Friesen – sie brachte die noch heute (in leicht abgewandelter Form) bestehende Kneipordnung für unser Männerweihnachtssingen mit.

Bis zur nächsten Fortsetzung

Euer Unkas

(P.S: ausführliche Beschreibungen über die Gründerjahre können bei mir bestellt werden!)

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